Ich bin in Bolivien geboren, im Ruhrgebiet in einer ländlichen Kleinstadt aufgewachsen und bin zum Studieren erst nach Frankfurt am Main und danach nach Berlin gezogen. In den letzten 12 Jahren konnte ich die Entwicklungen unserer Hauptstadt hautnah miterleben und bin fasziniert von der Vielfalt und dem ständigen Wandel, der in Berlin wie in kaum einer anderen Stadt an vielen Ecken tagtäglich zu erleben ist.
Der Ursprung meiner urbanen Liebe zu Berlin ist vermutlich in meinem Bachelor-Studium der Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie sowie Soziologie (B.A.) an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main begründet. Mit der Erkenntnis, dass gesellschaftliche Zusammenhänge und soziale, wie kulturelle Konflikte vor allem im urbanen Raum sichtbar und zentral in Erscheinung treten, bin ich dann 2009 in die Hauptstadt Berlin gezogen und habe angefangen am Center for Metropolitan Studies an der Technischen Universität Berlin zu studieren. Das Studium der „Historischen Urbanistik“ (M.A.) habe ich mit dem Masterarbeitsthema „UNESCO-Weltkulturerbe: Die Altstadt von Sucre – Herausforderungen und Perspektiven“ 2012 überdurchschnittlich erfolgreich abgeschlossen.
Im Anschluss an das Studium fand ich als frischgebackenen Urbanistin eine Anstellung in einer Berliner Spezialagentur für Öffentlichkeitsarbeit, Projekt- und Standortmarketing in der Stadtentwicklung. Als Projektassistentin und später als Projektleiterin war ich verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung von Kommunikations-, Marketing- und Vertriebskonzepten sowie für die Beratung der verschiedenen Auftraggeber aus Politik, Verwaltung, Medien und Kultur.
Da mich die Begeisterung für den Themenkomplex Stadt/Tourismus weiterhin nicht verließ, beendigte ich 2015 das Arbeitsverhältnis mit der Absicht einer Promotion zum Thema Tourismus als Management-Tool für historische Stadtzentren in Lateinamerika und forschte in Kolumbien über die dortige Tourismusentwicklung in der UNESCO-Stadt Cartagena. Dabei merkte ich, dass ich an fundierteren Fach- und Methodenkenntnissen im Bereich nachhaltige Tourismusentwicklung interessiert bin und entschied mich dazu noch einmal den Master „Nachhaltiges Tourismusmanagement“ (M.A.) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde zu studieren. Parallel dazu wurde ich als aktives Mitglied in die Nachwuchsforschungsgruppe „New Urban Tourism“ (newurbantourism.wordpress.com) am Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung aufgenommen.
Mein Forschungsinteresse und meine Stadt-Leidenschaft liegen also sehr nah beieinander.
Das Studium des Nachhaltigen Tourismusmanagements habe ich 2018 erfolgreich mit einer Masterarbeit zum Thema „Stadttourismus im digitalen Zeitalter“ abgeschlossen. Im Anschluss arbeitete ich als Koordinatorin im transdisziplinären Projekt „Neue Urbane Agenda Berlin“ der Technischen Universität Berlin. Im Rahmen des Projektes, welches das Ziel verfolgte durch transdisziplinäre Methoden Lösungsansätze für die Stadt von Morgen zu entwickeln, verantwortete ich die Themenbereiche „Tourismus“ und „Zuwanderung“. Zu meinen Aufgaben gehörten die thematische Gestaltung von Trialogen, in Zusammenarbeit mit der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform. Außerdem entwickelte und moderierte ich ergänzende partizipative Formate.
Ich möchte von nun an mein interdisziplinäres Wissen aus den Studien mit meinen Berufserfahrungen in der PR-Begleitung von Stadtentwicklungsprojekten kombinieren und mit meiner Expertise zu transdisziplinären Austauschformaten ergänzen, um diese Erfahrungen gewinnbringend in neuen Arbeitsgebieten einzubringen.
Im Stadtraum Berlin ist Tourismus allgegenwärtig und viele Stadtbewohner*innen erleben touristische Momente in ihrer eigenen Stadt. Mich beschäftigt die Veralltäglichung des Touristischen und die Bedeutung der Touristifizierung des Alltäglichen für die Zukunft der Stadt und des Stadttourismus.
Für mich ist es wichtig, dass städtische Kultur und stadtpolitische Prozesse in Berlin durch ein gesellschaftliches Miteinander und Teilhabe der Bürger*innen geprägt ist. Gerne möchte ich an der Entwicklung, beim Auf- und Ausbau inklusiver und digitaler Partizipationsformate für die Themenkomplexe Stadt und Tourismus mitwirken.
Ich beschäftige mich mit aktuellen und zukunftsgewandten Fragen um das Phänomen des „New Urban Tourism“. Dabei geht es zum einen um die Einflüsse sowie die Möglichkeiten die durch die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien im (urbanen) Tourismus entstehen. Zum anderen geht es um die Frage, ob durch die Digitalisierung eine neue Ära für das Tourismusverständnis angebrochen ist und eine neue soziale und wirtschaftliche Verhältnisstruktur zwischen Bewohner*innen und Besucher*innen besteht.